Mit einem wachsenden und vielfältigen Katalog von über 260 Produkten und Komponenten stand das Brose Digital Exponat Team vor der Herausforderung, detaillierte und präzise visuelle Assets zur Präsentation der Produkte zu erstellen.

Das kostspielige Verfahren zur Herstellung von Bildern beinhaltete die Kontaktaufnahme mit einer dritten Partei mit einer detaillierten Anfrage, in der der Winkel, die Umgebung, die Beleuchtung, das Modell und andere Faktoren für jedes Objekt angegeben wurden. Nach mehreren Anpassungsrunden erhielt das Team die benötigten Bilder, die oft mehrere Tausend Euro pro Stück kosteten.

Ziel war es, die Produktion von Marketinginhalten bei Brose durch den Einsatz von Echtzeit-3D zu revolutionieren. Brose wünschte sich eine Lösung, die eine einfache Verwaltung von 3D-Daten, einschließlich Bild-/Video-Rendering für Vertriebs- und Marketingzwecke, ermöglicht, ohne dass dafür spezielle Entwicklerkenntnisse erforderlich sind. Um diese Vision zu verwirklichen, ist Brose eine Partnerschaft mit Visoric eingegangen.

Gemeinsam legten sie ihre Mission fest: "Die Einführung eines ganzheitlichen 3D-Asset-Management-Systems mit vielfältigen/erweiterbaren Ausgabemöglichkeiten wie Standbild- und Filmrendering oder dem Download von Echtzeit-3D-Assets zur internen und externen Nutzung."

Das Visoric-Team entschied sich schnell für Unity als Technologie der Wahl, wobei die Hauptgründe dafür waren:

• Zugänglichkeit für ihre erfahrenen Programmierer
• Optionen für den plattformübergreifenden Einsatz

Die CAD-Produktdaten stammen aus CATIA und wurden im STEP-Format exportiert. Die STEP-Dateien wurden mit einer Kombination aus Pixyz Studio, Blender und eigenen Lösungen in Unity importiert. Visoric arbeitete auch mit Brose zusammen, um eine Materialbibliothek aufzubauen.

In nur 2 Jahren wurde die digitale Asset-Bibliothek mit konfigurierbaren Echtzeit-3D-Assets für über 260 Produktmodelle bestückt.

Technologie Konsistente Dateinamensstrukturen und klare Prozesse waren für die genaue Verwaltung von Produktinformationen unerlässlich. Das Team entwickelte eine Methodik für den Import und die Arbeit mit 3D-Daten unter Beibehaltung der Versionskontrolle.

Veränderungsmanagement: Mehrere Geschäftsbereiche waren von der Einführung des neuen Arbeitsablaufs erheblich betroffen. Der Schlüssel zum Erfolg war Transparenz. So hat das Team beispielsweise wichtige Interessengruppen einbezogen:

• Zusammenarbeit mit dem Rechtsteam bei der Einhaltung von 3D-Datenrechten
• Aufzeigen der Vorteile für die Hauptnutzer
• Zusammenarbeit mit dem IT-Infrastrukturteam, um die Zugänglichkeit im gesamten Unternehmen zu gewährleisten

Das Team von Brose Digital Exhibit wusste, dass die Modelle in der Asset-Bibliothek auch für andere Zwecke genutzt werden können, und hier kommt der virtuelle Brose Showroom ins Spiel.

In dieser Echtzeit-3D-Umgebung wird der Brose Produktkatalog präsentiert. Die Besucher werden in Gruppen von bis zu 30 Personen zu einer Führung eingeladen. Dort können sie die Produkte erkunden, einschließlich detaillierter Spezifikationen. Sie können auch sehen, wie die Produkte als Teil einer größeren Installation eingesetzt werden. Ein virtuelles Auto zum Beispiel zeigt seine verschiedenen mechatronischen Komponenten.

Eine weitere Innovation, die durch die Digital Asset Library ermöglicht wurde, ist das Brose People Mover Virtual Reality (VR)-Erlebnis, das den Besuchern die Brose Produkte erlebbar macht.

Durch die Kombination eines realen Raums mit einer Virtual-Reality-Erfahrung erhalten die Besucher ein klares Verständnis davon, wie Komponenten wie ein Stehsitz und ein Türöffnungsmechanismus nach der Installation funktionieren würden. Während diese Merkmale in der realen Welt verdeckt wären, bietet die virtuelle Realität eine "transparente" Sicht, die es dem Betrachter ermöglicht, die Komponenten in Aktion zu sehen.

Das Brose-Digital-Exhibit-Team baut die Asset-Bibliothek weiter aus und plant, den Dateneingabeprozess zu optimieren, um den Zugang für das interne Team zu verbessern.

Das Team untersucht weitere Verwendungsmöglichkeiten für die Echtzeit-3D-Produktmodelle, einschließlich der Einbindung in Vorentwicklungs- und Prototyping-Prozesse. Der Detaillierungsgrad der Modelle ermöglicht die Modellierung des Komponentenverhaltens, was das Prototyping beschleunigen könnte.